Du hast viel Geld in Deinen PC investiert, moderne Hardware verbaut und erwartest maximale Leistung – doch irgendwie fühlt sich Dein System nicht so schnell an, wie es sein sollte? Spiele ruckeln, Programme reagieren träge oder die Lüfter drehen unnötig laut auf? Dann stellt sich eine entscheidende Frage: Läuft Dein PC wirklich mit maximaler Power – oder verschenkt er wertvolle Leistung?
In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wo Leistung verloren geht, wie Du Engpässe erkennst und wie Du Deinen PC optimal einstellst, ohne neue Hardware kaufen zu müssen.
Was bedeutet „maximale Power“ bei einem PC überhaupt?
Viele denken bei maximaler Leistung sofort an hohe Taktraten oder teure Komponenten. Doch die Wahrheit ist:
👉 Maximale Power entsteht nur, wenn alle Komponenten optimal zusammenspielen.
Dazu gehören unter anderem:
CPU (Prozessor)
GPU (Grafikkarte)
Arbeitsspeicher (RAM)
Mainboard & BIOS
Kühlung
Stromversorgung
Betriebssystem & Software-Konfiguration
Ein einziger falsch gesetzter Parameter kann dafür sorgen, dass Dein PC 10–30 % Leistung verschenkt, ohne dass Du es merkst.
Typische Anzeichen, dass Dein PC nicht mit voller Leistung läuft
Achte auf diese Warnsignale:
Spiele erreichen nicht die erwarteten FPS
CPU oder GPU takten plötzlich herunter
Lüfter laufen ständig mit hoher Drehzahl
Temperaturen sind ungewöhnlich hoch
Programme laden länger als bei vergleichbaren Systemen
Benchmarks fallen deutlich schlechter aus als erwartet
Beispiel:
Du hast eine High-End-Grafikkarte, aber Dein Spiel läuft kaum besser als auf einem Mittelklasse-System. Ursache? Oft limitiert die CPU, der RAM läuft zu langsam oder das Power-Limit ist falsch gesetzt.
Die häufigsten Leistungsbremsen im PC – und wie Du sie erkennst
1. Falsche BIOS-Einstellungen
Das BIOS ist die Schaltzentrale Deines PCs – und einer der größten Leistungsfresser, wenn es falsch konfiguriert ist.
Typische Probleme:
XMP/EXPO für RAM ist deaktiviert
CPU läuft mit konservativen Standard-Limits
Energiesparfunktionen drosseln Leistung
Alte BIOS-Version mit Bugs
Praxisbeispiel:
Dein RAM ist für 6000 MHz ausgelegt, läuft aber nur mit 4800 MHz. Ergebnis: Weniger FPS, längere Ladezeiten, schlechtere 1-%-Lows.
2. RAM als unterschätzter Performance-Faktor
Viele unterschätzen, wie wichtig schneller und richtig konfigurierter Arbeitsspeicher ist.
Achte auf:
Aktiviertes XMP/EXPO-Profil
Dual-Channel-Betrieb
Passende Timings
Genug Kapazität für Dein Einsatzgebiet
Beispiel:
16 GB RAM reichen für viele Spiele, aber moderne Titel mit Mods oder Multitasking profitieren stark von 32 GB.
3. CPU-Limitierung – wenn der Prozessor bremst
Eine starke GPU bringt Dir nichts, wenn die CPU nicht hinterherkommt.
Typische Ursachen:
Zu wenige Kerne für moderne Spiele
Schlechte Single-Core-Leistung
Power-Limits im BIOS oder Windows
Hintergrundprogramme fressen Leistung
Praxis-Tipp:
Überwache Deine CPU-Auslastung im Spiel. Wenn einzelne Kerne dauerhaft bei 100 % laufen, ist das ein klares Bottleneck.
4. GPU läuft nicht im optimalen Modus
Auch Grafikkarten werden oft ausgebremst – meist unbemerkt.
Häufige Gründe:
PCIe läuft nicht mit voller Bandbreite
Falsche Energieeinstellungen im Treiber
Temperatur-Throttling
Werkseitige Power-Limits
Beispiel:
Deine GPU könnte mehr leisten, drosselt aber ab 75 °C automatisch – weil die Gehäusebelüftung schlecht ist.
Kühlung: Der Schlüssel zu stabiler Maximalleistung
Ohne gute Kühlung keine maximale Power.
Warum Kühlung so wichtig ist:
Hohe Temperaturen senken Taktraten
Komponenten altern schneller
Lautstärke steigt unnötig
Leistung schwankt stark
Optimierungsmöglichkeiten:
Sinnvolle Lüfterkurven
Saubere Luftführung im Gehäuse
Hochwertige Wärmeleitpaste
Regelmäßige Reinigung
Praxisbeispiel:
Nach einer einfachen Anpassung der Lüfterkurve sinkt Deine CPU-Temperatur um 10 °C – und hält den Boost dauerhaft.
Windows & Software: Die unsichtbaren Leistungsfresser
Selbst mit perfekter Hardware kann Windows Deinen PC ausbremsen.
Typische Fehler:
Energiesparmodus statt Höchstleistung
Autostart mit unnötigen Programmen
Hintergrund-Overlays
Veraltete Treiber
Wichtige Optimierungen:
Windows-Energieprofil auf „Höchstleistung“
Autostart ausmisten
Chipsatz- und GPU-Treiber aktuell halten
Spiele im exklusiven Vollbild testen
Benchmarks & Monitoring: Wissen statt Raten
Wenn Du maximale Power willst, brauchst Du Daten.
Nutze Tools für:
Temperaturen
Taktraten
Auslastung
Leistungsaufnahme
So erkennst Du sofort:
Wo ein Flaschenhals entsteht
Ob Komponenten drosseln
Ob Einstellungen Wirkung zeigen
Beispiel:
Ein Benchmark vor und nach einer Optimierung zeigt Dir schwarz auf weiß, wie viel Leistung Du gewonnen hast.
Maximale Power ohne Neukauf – das unterschätzte Potenzial
Das Beste daran:
In vielen Fällen brauchst Du keine neue Hardware, sondern nur:
Richtig gesetzte BIOS-Optionen
Optimierte Kühlung
Saubere Software-Konfiguration
Etwas Verständnis für Dein System
Viele PCs laufen ab Werk absichtlich konservativ, um Stabilität für alle Nutzer zu garantieren. Wer sich auskennt, holt sich diesen Leistungs-Puffer einfach zurück.
Die wichtigsten Tools zum Testen Deiner PC-Leistung: Cinebench & HWiNFO richtig nutzen
Wenn Du wissen willst, ob Dein PC wirklich alles aus seiner Hardware herausholt, brauchst Du keine Vermutungen, sondern Messwerte. Zwei Tools haben sich dafür besonders bewährt und werden von Profis genauso genutzt wie von Enthusiasten:
Cinebench (R23 / Multi-Core-Test – oft fälschlich als „R32“ bezeichnet)
HWiNFO
Diese Kombination zeigt Dir Leistung, Stabilität, Temperaturen und mögliche Drosselung in Echtzeit.
Cinebench – der CPU-Leistungs-Realitätscheck
Cinebench ist ein Benchmark, der auf einer realen Rendering-Engine basiert. Das bedeutet:
👉 Deine CPU wird so belastet, wie sie es auch in echten Anwendungen wird.
Was Cinebench Dir verrät
Mit Cinebench testest Du:
Maximale CPU-Leistung unter Volllast
Multi-Core-Skalierung
Stabilität bei hoher Dauerlast
Ob Power-Limits greifen
Ob Deine Kühlung ausreicht
Warum viele von „R32“ sprechen
Oft ist mit „R32“ einfach der Multi-Core-Test gemeint, bei dem alle Threads (z. B. 16, 24 oder 32 Threads) voll ausgelastet werden.
In der Praxis nutzt Du heute Cinebench R23, weil er:
Moderner ist
Längere Last simuliert
Realistischere Ergebnisse liefert
So nutzt Du Cinebench richtig
Starte Multi Core Benchmark
Lass den Test mindestens 1 Durchlauf, besser 10 Minuten
Beobachte:
Punktzahl
Taktraten
Temperaturen
Abfall der Leistung über Zeit
Praxisbeispiel:
Wenn Deine CPU im ersten Durchlauf hohe Punkte erreicht, aber im zweiten deutlich verliert, dann drosselt sie – meist wegen Temperatur oder Power-Limit.
Was ist ein gutes Cinebench-Ergebnis?
Das hängt von Deiner CPU ab, aber wichtig ist vor allem:
Vergleich mit identischen CPUs
Konstante Leistung über mehrere Durchläufe
Keine starken Takt-Einbrüche
👉 Gleiche CPU + weniger Punkte = verschenkte Leistung
HWiNFO – Dein Blick ins Herz des PCs
Während Cinebench die Last erzeugt, zeigt Dir HWiNFO, was wirklich im System passiert.
Dieses Tool ist essenziell, um Ursachen zu erkennen.
Was HWiNFO überwacht
Mit HWiNFO siehst Du live:
CPU- & GPU-Temperaturen
Aktuelle Taktraten
Leistungsaufnahme (Watt)
Power-Limits (PL1 / PL2 / PPT)
Thermal Throttling
Spannung (VCore)
RAM-Takt & Timings
Lüfterdrehzahlen
👉 HWiNFO zeigt Dir nicht nur Symptome, sondern die Ursache.
Wichtige Werte, auf die Du achten solltest
Besonders relevant sind:
CPU Package Power
CPU Core Clock
Thermal Throttling: Yes / No
Power Limit Exceeded
Max CPU Temperature
Effective Clock (wichtiger als der beworbene Boost!)
Praxisbeispiel:
Deine CPU wirbt mit 5,0 GHz Boost, aber HWiNFO zeigt nur 4,5 GHz „Effective Clock“.
➡️ Ergebnis: Leistung bleibt liegen.
Cinebench + HWiNFO = perfekte Kombination
Erst beide Tools zusammen zeigen Dir die Wahrheit.
So gehst Du vor:
Starte HWiNFO (Sensors Only)
Starte Cinebench Multi Core
Beobachte live:
Steigen die Temperaturen?
Fallen die Taktraten?
Wird ein Power-Limit erreicht?
Bleibt die Leistung stabil?
Typische Szenarien, die Du erkennst
🔥 Thermal Throttling
→ Kühlung oder Lüfterkurve unzureichend⚡ Power-Limit greift
→ BIOS oder Windows begrenzt Leistung🧠 Takt bricht nach Sekunden ein
→ Zu aggressive Energiesparfunktionen❄️ Temperatur niedrig, Leistung trotzdem schlecht
→ Falsche BIOS- oder RAM-Einstellungen
Warum diese Tools Pflicht sind, wenn Du optimieren willst
Ohne Cinebench und HWiNFO:
Optimierst Du blind
Weißt Du nicht, ob Änderungen helfen
Übersiehst Du Drosselung
Verschwendest Du Potenzial
Mit diesen Tools:
Siehst Du echte Leistungsgewinne
Kannst Du gezielt nachbessern
Verstehst Du Dein System
Holst Du kostenlos mehr Power heraus
Windows Gaming Mode – Leistungsbooster oder versteckte Leistungsbremse?
Der Windows Gaming Mode wurde eingeführt, um Spiele flüssiger laufen zu lassen. In der Theorie priorisiert er Dein Spiel, in der Praxis ist er aber nicht immer ein Gewinn – und kann je nach System sogar Leistung kosten.
Was macht der Windows Gaming Mode überhaupt?
Wenn der Gaming Mode aktiv ist, versucht Windows:
Spiele als Hauptprozess zu priorisieren
Hintergrundprozesse zu drosseln
Windows Updates im Hintergrund zu pausieren
Treiber-Installationen zu verhindern
Ressourcen stärker auf das Spiel zu fokussieren
👉 Klingt gut – funktioniert aber nicht immer so, wie man denkt.
Wann der Gaming Mode wirklich hilft
Der Gaming Mode kann sinnvoll sein, wenn:
Du einen älteren oder schwächeren PC nutzt
Viele Hintergrundprogramme laufen
Dein System oft von Windows-Diensten gestört wird
Du keine manuelle Optimierung vorgenommen hast
Praxisbeispiel:
Ein Office-PC mit Mittelklasse-GPU und vielen Autostart-Programmen profitiert messbar, weil Windows weniger im Hintergrund arbeitet.
Wann der Gaming Mode zur Leistungsbremse wird
Auf modernen Gaming-PCs sieht die Sache oft anders aus.
Der Gaming Mode kann bremsen, wenn:
Du eine starke CPU mit vielen Kernen nutzt
Dein System bereits sauber optimiert ist
Scheduler-Optimierungen von Windows dagegen arbeiten
Das Spiel selbst besser mit Threads umgehen kann
Tools wie HWiNFO, Afterburner oder Overlays aktiv sind
Praxisbeispiel:
Eine moderne 12- oder 16-Core-CPU wird künstlich priorisiert, während andere Threads blockiert werden – Ergebnis: schlechtere 1-%-Lows und Micro-Ruckler.
Typische Symptome, dass der Gaming Mode bremst
Achte auf diese Anzeichen:
FPS sind hoch, aber das Spiel fühlt sich „ruckelig“ an
Schlechtere 1-%-Lows trotz gleicher Durchschnitts-FPS
CPU-Auslastung wirkt unausgeglichen
Einzelne Kerne laufen am Limit, andere schlafen
Keine Verbesserung trotz starker Hardware
👉 Das ist kein GPU-Problem, sondern Scheduling.
Die größte Leistungsbremse: Windows-Energieeinstellungen
Noch wichtiger als der Gaming Mode ist das Windows-Energieprofil.
Falsches Profil = massive Leistungsbremse
Viele Systeme laufen auf:
„Ausbalanciert“
Oder sogar „Energiesparen“
Das führt zu:
Verzögertem CPU-Boost
Niedrigeren Taktraten
Schwankender Leistung
Spürbarem Input-Lag
Praxisbeispiel:
Ein Spiel reagiert träger, obwohl die FPS gut aussehen – Ursache ist ein zu langsames Hochfahren der CPU.
Richtiges Energieprofil für maximale Gaming-Leistung
Für Gaming solltest Du nutzen:
Höchstleistung
Oder bei Workstations: Ultimative Leistung
Vorteile:
CPU boostet sofort
Kein unnötiges Runtertakten
Konstante Frametimes
Stabilere 1-%-Lows
Weitere versteckte Windows-Leistungsbremsen
Neben dem Gaming Mode gibt es weitere Klassiker:
1. Hintergrundaufzeichnung (Game Bar)
Frisst CPU- und GPU-Ressourcen
Erzeugt Latenzen
Besonders problematisch bei CPU-limitierten Spielen
2. Vollbildoptimierungen
Kann Input-Lag erzeugen
Verändert das Rendering-Verhalten
Nicht jedes Spiel profitiert davon
3. Sicherheitsfeatures & Virtualisierung
Speicherintegrität (HVCI)
Virtual Machine Platform
Hyper-V
Diese Features sind sicher, aber kosten Leistung, vor allem bei Spielen.
Gaming Mode: Ein- oder ausschalten?
Die ehrliche Antwort lautet: testen.
Empfehlung für moderne Gaming-PCs
Gaming Mode testweise deaktivieren
Energieprofil auf Höchstleistung
Hintergrundaufzeichnung aus
Overlays minimieren
Mit Benchmarks vergleichen
Praxisbeispiel:
Nach Deaktivierung des Gaming Mode steigen die 1-%-Lows um 5–10 %, obwohl die Durchschnitts-FPS gleich bleiben.
So testest Du richtig, ob der Gaming Mode bremst
Gaming Mode AN
Benchmark oder Spielszenario testen
FPS & Frametimes notieren
Gaming Mode AUS
Gleichen Test wiederholen
Ergebnisse vergleichen
👉 Wichtig sind nicht nur FPS, sondern Frametimes & 1-%-Lows.
Warum eine CPU nach dem Einbau oft nur mit „65 W“ läuft
Wenn Du einen Prozessor neu einbaust und nichts im BIOS änderst, passiert Folgendes:
Das Mainboard nutzt strikte Default-Limits
Diese orientieren sich an der offiziellen TDP
Die CPU läuft im Base-Power-Zustand
Boost wird nur kurz oder gar nicht voll genutzt
👉 Das ist Absicht – aus Gründen von:
Sicherheit
Kühlung
Kompatibilität
Garantie
Ganz wichtig: Das ist KEIN Übertakten
Was Du meinst, ist:
👉 Freigabe der normalen Turbo-/Boost-Stufen, die:
vom Hersteller vorgesehen sind
innerhalb der Spezifikation liegen
keine feste Takterhöhung sind
keinen manuellen Overclock darstellen
Du erlaubst der CPU nur, das zu tun, wofür sie gebaut wurde.
Intel: Wie die „echte Leistung“ freigegeben wird (ohne OC)
Was Intel CPUs ab Werk dürfen
Eine Intel-CPU mit z. B. 65 W Base Power darf:
im Turbo deutlich mehr Watt aufnehmen
für längere Zeit höher takten
alle Kerne voll auslasten
➡️ Aber nur, wenn das Mainboard es erlaubt
Der entscheidende Punkt im BIOS (Intel)
Je nach Hersteller heißt das:
Multicore Enhancement (MCE)
Enhanced Turbo
Remove Power Limits
Enforce All Limits → Disabled
👉 Diese Optionen sorgen dafür, dass:
alle Kerne gleichzeitig boosten dürfen
die CPU nicht nach wenigen Sekunden zurückfällt
die reale Turbo-Power genutzt wird
Was Du konkret im BIOS machst (Intel)
Ohne Übertaktung:
CPU Ratio → Auto
BCLK → Auto
Spannung → Auto
Multicore Enhancement → Enabled
oderEnforce Power Limits → Disabled
👉 Ergebnis:
Die CPU läuft nicht mehr im 65-W-Korsett, sondern nutzt ihre offiziellen Turbo-Reserven.
AMD Ryzen: Das gleiche Prinzip – anders benannt
Auch Ryzen-CPUs wirken oft so, als würden sie „nur 65 W“ nutzen.
Der Grund:
Default-PBO ist stark konservativ
Mainboard schützt sich selbst
Boost ist sehr kurz
Die „Freigabe ohne OC“ bei AMD
Das ist kein PBO-Tuning, sondern nur:
PBO → Enabled
oderPBO → Motherboard
❗ Wichtig:
Kein Curve Optimizer
Keine festen Takte
Keine Spannungsvorgaben
Was das bewirkt (AMD)
CPU darf mehr Strom ziehen
Boost hält länger
Alle Kerne arbeiten gleichzeitig
Leistung entspricht erst dem, was Du erwartet hast
👉 Das ist der Zustand, den AMD intern testet – nur viele Boards liefern ihn nicht standardmäßig aus.
Warum Mainboards das nicht automatisch aktivieren
Sehr wichtiger Punkt:
Mainboards wissen nicht:
welchen Kühler Du nutzt
wie gut Dein Airflow ist
wie stark Dein Netzteil ist
Deshalb starten sie immer defensiv.
👉 Die „Freischaltung“ ist also eine Bewusstseinsentscheidung des Nutzers.
Woran Du erkennst, dass es jetzt richtig läuft
Nach der Freigabe:
CPU zieht deutlich mehr als 65 W
Taktraten bleiben länger hoch
Cinebench-Score steigt massiv
Keine festen 3,6–3,8 GHz mehr
Kein sofortiger Abfall nach Sekunden
Mit HWiNFO prüfen:
„CPU Package Power“ steigt
Kein permanentes „Power Limit Exceeded“
Temperaturen bleiben im Rahmen
Kurz zusammengefasst (genau das, was Du meintest)
Du willst:
❌ kein Overclocking
❌ keine manuelle Spannung
❌ keine festen Takte
Du willst:
✅ Hersteller-Boost freigeben
✅ Turbo dauerhaft erlauben
✅ CPU so laufen lassen, wie sie gedacht ist
👉 Das geschieht über Power-Limit-Freigabe / MCE / PBO Enabled – nicht über OC-Menüs.
AMD-Prozessor: Standard-TDP freigeben – volle Leistung ohne Übertakten
Viele denken, dass ein AMD-Prozessor nur das leisten kann, was auf dem Karton steht – zum Beispiel 65 Watt oder 170 Watt TDP. In der Praxis ist das aber nur ein Richtwert. Moderne Ryzen-CPUs sind dafür gebaut, deutlich mehr Leistung abzurufen, wenn das Mainboard es erlaubt.
Und das Beste daran:
👉 Du musst dafür kein Profi sein, nichts übertakten und keine komplizierten Werte einstellen.
Warum AMD-Prozessoren ab Werk oft „gebremst“ starten
Wenn Du einen Ryzen-Prozessor neu einbaust und das BIOS nicht anfasst, passiert Folgendes:
Das Mainboard nutzt sehr konservative Standardwerte
Die CPU orientiert sich stark an der offiziellen TDP
Der Boost ist kurz oder eingeschränkt
Die volle Leistung wird nicht dauerhaft genutzt
Das ist Absicht, damit wirklich jedes System sicher startet – egal welcher Kühler verbaut ist.
Die gute Nachricht: Die Freischaltung ist extrem einfach
AMD hat genau dafür Precision Boost Overdrive (PBO) vorgesehen.
PBO ist kein klassisches Overclocking, sondern:
eine automatische Freigabe höherer Leistungsaufnahme
innerhalb der AMD-Spezifikation
vollständig temperatur- und sicherheitsüberwacht
👉 Du erlaubst der CPU nur, das zu tun, wofür sie gebaut wurde.
Schritt-für-Schritt: Standard-TDP bei AMD freigeben (Laien-Anleitung)
Du gehst dabei nicht ins Overclocking, sondern nur in die erweiterten CPU-Optionen.
1. Ins BIOS gehen
Rechner starten
Entf oder F2 drücken (je nach Mainboard)
2. Zu den AMD-CPU-Einstellungen wechseln
Typischer Pfad (kann leicht abweichen):
Advanced
AMD Overclocking
Precision Boost Overdrive
3. Die entscheidende Einstellung setzen
Hier reicht eine einzige Änderung:
Precision Boost Overdrive → Auto
oderPrecision Boost Overdrive → Enabled
oderPBO Limits → Motherboard
👉 Genau DAS ist die Freischaltung.
Was dabei im Hintergrund passiert (ohne dass Du es merkst)
Sobald PBO auf Auto / Enabled / Motherboard steht:
Die CPU darf mehr Watt aufnehmen als die Standard-TDP
Das echte Leistungs-Limit (PPT) wird angehoben
Der Boost hält deutlich länger
Alle Kerne können gleichzeitig höher takten
Alles bleibt vollautomatisch geregelt
👉 Kein fixer Takt, keine feste Spannung, kein Risiko-OC.
Warum das so einfach ist – ein Praxisbeispiel
Genau wie Du es beschreibst:
Rechner zusammengebaut
BIOS geöffnet
Ein paar Auto-Optionen angeklickt
Gespeichert
Fertig
Danach zieht die CPU plötzlich:
statt 170 W → 230–250 W
statt kurzem Boost → dauerhafte Leistung
Und das völlig normal, ohne Spezialwissen.
Woran Du erkennst, dass die Freischaltung aktiv ist
Nach dem Neustart kannst Du das ganz leicht prüfen:
CPU zieht mehr Leistung als die offizielle TDP
Benchmarks sind deutlich schneller
Die CPU boostet länger
Keine festen Takte sichtbar
Alles läuft weiterhin automatisch
👉 Genau so soll es sein.
Wichtig: Das ist kein „Trick“, sondern so vorgesehen
AMD-CPUs sind heute temperaturgesteuert, nicht TDP-gesteuert:
Solange die CPU unter der Zieltemperatur bleibt
und die Schutzmechanismen greifen
darf sie mehr Leistung aufnehmen
Deshalb ist diese Freischaltung:
offiziell vorgesehen
millionenfach im Einsatz
Standard auf fast allen Gaming-Mainboards
Kurz zusammengefasst – für jeden verständlich
Die aufgedruckte TDP ist kein echtes Limit
AMD erlaubt deutlich mehr Leistung
Das Mainboard entscheidet mit
PBO auf Auto/Motherboard reicht aus
Kein Overclocking
Kein Expertenwissen nötig
👉 Volle Leistung per BIOS-Klick – genau so, wie Du es erlebt hast.